Feigen

Geschichte

Geschichten zufolge gilt die Feige als die älteste auf Erden angebaute Frucht. Vor ungefähr 11.400 Jahren soll der Anbau des Feigenbaums im Nahen Osten den Beginn der Landwirtschaft eingeleitet haben.

Daher ist es kein Wunder, das die Feige auch in der Bibel vorkommt und im antiken Griechenland Platon sie als die "Nahrung der Athleten schlechthin" pries; die Griechen mischten sie mit Öl, Brot, Wein und Honig, während die Römer sie mit gekochtem Schinken aßen oder gar Gänse damit zwangsernährten. In Rom wurden Romulus und Remus von der Wölfin unter einem Feigenbaum entdeckt, und Plinius der Älteste zählte bereits im ersten Jahrhundert etwa dreißig Feigensorten auf. Im Mittelalter war die Region um Marseille für einen großen Teil der französischen Produktion verantwortlich, aber der Anbau entwickelte sich in Frankreich erst im 19. Jahrhundert und konzentrierte sich sehr schnell auf die Solliès Region.

Später pflanzte Jean-Baptiste de La Quintinie, der berühmte Gärtner Ludwigs XIV, auf Wunsch des Sonnenkönigs mehr als 700 Feigenbäume im Küchengarten des Schlosses von Versailles. Der Feigenbaum gilt daher als das Wahrzeichen des Mittelmeerraumes. Die Feige ist seit jeher in der Provence zu Hause, wo sie als eins der dreizehn Weihnachtsdesserts gefeiert wird.

Sorten und Geschmacksrichtungen

Es gibt mehr als 700 Feigensorten, von denen mehrere Dutzende in Frankreich angebaut werden. Die wichtigsten davon sind:

  • La bellone noire, die in den Alpes-Maritimes angebaut wird
  • Die graue Feige
  • Die grüne Feige von Tarascon
  • Die Violette von Solliès, die dank ihres süßen Fruchtfleisches bekannt ist
  • La grise-saint-Jean, aus der häufig getrocknete Feigen gemacht werden
  • Die Marseillaise, die sich ebenfalls hervorragend für getrocknete Feigen eignet

Die Frage, die jeden beschäftigt

Isst man eine tote Wespe, wenn man eine Feige isst?

Schlicht und einfach, ja! Denn anders als Sie vielleicht denken, ist die Feige keine Frucht, sondern eine umgekehrte Blüte. Die kleinen Fäden im Inneren sind Blüten, die – wenn sie befruchtet sind – Früchte hervorbringen: das sind die kleinen knusprigen Körner, die man im Inneren der Feige findet. Um befruchtet zu werden, brauchen diese Blüten Pollen. Und dieser Pollen wird von der kleinen Feigenwespe getragen, die zur Eiablage kommt. Wenn sie den Deckel unter der Feige durchstößt, bricht sie ihre Flügel und Fühler ab. Dann ist es für sie unmöglich, dieser Falle zu entkommen. Daraufhin produziert der Feigenbaum ein Enzym namens "Ficin", das den Körper der Wespe abbaut und in Proteine umwandelt.

Wie man sie essen kann

Die Feige ist eine unglaublich vielseitige Frucht und kann in einer Vielzahl von Gerichten verwendet werden. Roh können Sie sie an einen Obstsalat mit Hüttenkäse oder Joghurt schneiden, als Vorspeise mit Schinken, Walnüssen, Käse, Endivien und einem Lachstartar genießen oder als kleinen Snack für zwischendurch verzehren. Gekocht kann sie mit Honig gebraten werden und harmoniert wunderbar mit einer Entenbrust, einem Perlhuhn, einem Kaninchen oder einem Schweinebraten. Als Dessert können Sie sie einem Kuchen hinzugeben, in ein Clafoutis einbacken oder zu einem Gratin machen. Alternativ können Feigen auch trocken und in Form von Kompott und Marmelade verzehrt werden.

Rezeptempfehlung

Provenzalischer Feigenkuchen:

Zubereitungszeit: 10 Minuten

Kochzeit: 25 Minuten

Schwierigkeitsgrad: leicht

Kosten: €.

Zutaten für 6 Personen

3 frische Feigen
250 g Mehl
70 g Streuzucker
2/3 Päckchen Backpulver
200 ml Milch
2 Eier
80 g weiche Butter + 20 g für die Förmchen
1 Prise Salz
1 Esslöffel Ricotta-Käse, falls gewünscht

  1. Den Backofen auf 180 °C (Gasherd Stufe 6) vorheizen.
  2. Verquirlen Sie die Butter und den Zucker in einer großen Schüssel.
  3. Die Eier einzeln dazugeben, dann das mit der Hefe vermischte Mehl.
  4. Die Milch nach und nach über die Mischung gießen und 2 gewürfelte Feigen hinzufügen.
  5. 1 Esslöffel Ricotta-Käse dazugeben (optional).
  6. Die letzte Feige in Scheiben schneiden. 
  7. Förmchen mit gebuttertem Backpapier auslegen (Sie können auch ein Muffinblech verwenden).
  8. Den Teig in die Förmchen gießen, in jedes Förmchen eine Feigenscheibe legen und 20 Minuten im Ofen backen.
  9. Falls erforderlich, den warmen Kuchen mit 1 Teelöffel Orangensaft beträufeln.
  10. Mit Puderzucker bestreuen. Fertig ist der Kuchen!
  11. Guten Appetit!

Wo man sie essen und kaufen kann

Auf allen Märkten der Provence!

Ereignisse rund um die Feige

Caromb feiert zum 13. Mal die lange schwarze Feige, die in dieser Region weit verbreitet ist. Für diese Feierlichkeiten gibt es einen Markt der Landwirte und Kunsthandwerker, die die Feige in den Mittelpunkt stellen, wie auch regionale Gourmetköche und vieles mehr!

Das Fest der Feige in Solliès-Pont fand dieses Jahr zum 24. Mal statt, am 27., 28. und 29. August 2021. Hier gab es auch einen großen Markt und Aktivitäten fanden am Samstag und Sonntag statt.

Aufgrund der Pandemie kann es sein, dass auch weiterhin einige Veranstaltungen abgesagt werden. Bitte informieren Sie sich während Ihres Aufenthalts bei der Touristeninformation.

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