Birnen

Geschichte

Der Geschichte zufolge stammt dieses Obst ursprünglich aus Zentralasien und wurde in China vor mehr als 4 Jahrtausenden angebaut. Von hier aus verbreitete sie sich in Europa, wo sowohl die Griechen wie auch die Römer sie anbauten. Schon zur damaligen Zeit wurde die Birne roh, gekocht, getrocknet und als fermentiertes Getränk verzehrt. In Frankreich wurde sie im 16. Jahrhundert bekannt, als der Legende nach Franz I. auf dem Rückweg von Italien in Gap Halt machte und die Cremesin-Birne probierte. Ludwig XIV. machte diese Frucht mit der Hilfe seines Gärtners Jean-Baptiste de La Quintinie populär, der mehrere Arten im berühmten Küchengarten des Königs anbaute. Zu Ehren Ludwigs XIV. wurde die Rotkehlchen Birne „königlich“ genannt, da er diese so sehr liebte! Diese Frucht wurde bei der Krönung der Könige in Reims als Geschenk mit einem Glas Champagner überreicht. Während der Zeremonie sagte der Bürgermeister den inzwischen berühmten Satz: „Wir bieten Ihnen das Beste, was wir haben: unsere Weine, unsere Birnen und unsere Herzen“. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wird in den provenzalischen Obstgärten eine große Menge an Birnen angebaut.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich eine Vielzahl an Sorten, von denen zahlreiche ausgewählt und beibehalten wurden. Von den tausenden möglichen Sorten werden derzeitig zehn in Frankreich angebaut. Eine der beliebtesten ist die aus England stammende Conference, die ihren Namen dem Preis verdankt, den sie 1885 auf der British National Pear Conference gewonnen hat.

Mehrere Sommersorten werden in der Provence angebaut, vor allem im Loiretal, im Südwesten und in der Ile-de-France.

Sorten und Geschmacksrichtungen

Es wird zwischen Sommerbirnen, die ab Juli geerntet werden, und Winterbirnen, die ab September geerntet werden, unterschieden. Die wichtigsten Sommersorten sind:

  • Beurré Giffard: Diese ist hellgelb mit rötlicher Färbung und feinem, schmelzendem und saftigem Fruchtfleisch. Sie ist sehr süß.
  • Dr. Jules Guyot: Eine gelbe Sorte mit feinem, schmelzendem und süßem Fruchtfleisch.
  • Williams: Diese ist auch gelb mit roter Färbung, mit feinem, süßem und saftigem Fruchtfleisch und einem Moschusaroma.
  • Beurré Hardy: Dies bronzegrüne gefärbte Sorte mit feinem, saftigem, süßem und duftendem Fruchtfleisch.

Die wichtigsten Wintersorten sind:

  • Conference: Strohgelb mit grünem Schimmer. Ihr Fruchtfleisch ist fein und schmelzend und hat einen leicht säuerlichen Geschmack.
  • Louise Bonne d'Avranches: Diese ist grün-gelb mit roter Tönung und süßem, duftendem und würzigem Fruchtfleisch.
  • General Leclerc: Eine gelbe Sorte mit feinem, zartem, saftigem Fruchtfleisch und leicht säuerlichem Geschmack.
  • Doyenné du Comice: Eine gelbe Sorte mit roter Tönung und manchmal eingedellt, mit feinem, schmelzendem, saftigem, süßem und säuerlichem Fruchtfleisch.

Die Frage, die jeden beschäftigt

Wie lange bleiben Birnen frisch?

Im Allgemeinen können Sie recht lange aufbewahrt werden, jedoch ist dies abhängig von bestimmten Faktoren! Die Birne ist eine klimakterische Frucht: Wenn man sie pflückt, bevor der Reifegrad einsetzt, reift sie auch danach noch zu Ende.

Birnen können wie Äpfel gelagert werden, wobei die Winterbirnen sich besser halten als die Sommerbirnen: die im Oktober geernteten sind im Dezember reif und können bis März oder sogar Mai gegessen werden. Sie befinden sich dann in einer Reifezeit, in der sie ihr ganzes Aroma entfalten können.

Um die Birnen so lange wie möglich frisch zu halten, sollten Sie sie in einem kühlen Raum (5 °C) allein auf einem Regal mit einem Gitterrost lagern, sodass die einzelnen Birnen sich nicht berühren. Kontrollieren Sie sie regelmäßig und entfernen Sie diejenigen, die zu verderben beginnen.

Wie man sie essen kann

Ganz gleich ob roh oder gekocht, die Birne verleiht herzhaften Gerichten eine gewisse Eleganz. Man findet sie in gemischten Salaten, wo sie mit Karotten, Nüssen und Käse kombiniert werden kann. In Butter gebraten oder pochiert harmoniert sie wunderbar mit Fleischgerichten, wie Ente, Geflügel, Lamm oder Wild. Sie passt auch gut zu Jakobsmuscheln und Gänsestopfleber. Man kann sie aber auch als ein süßes Dessert genießen, wie in Obstsalaten, Bavarois, Charlottes, Torten und vielem mehr. Sie kann auch zu Kompott, Marmelade oder Gelee verarbeitet werden. In Rot-, Weißwein oder in Sirup pochiert, ist sie ein wahrer Genuss und harmoniert unglaublich gut mit Schokolade und Mandeln! Birnenschnaps müssen Sie auch unbedingt probieren!

Rezeptempfehlung

In Honig und Gewürzen pochierte Birnen:

Zubereitungszeit: 15 Min.

Kochzeit: 45 Min.

Schwierigkeitsgrad: leicht

Kosten: €.

Zutaten für 4 Personen:

4 reife, aber feste Birnen
750 ml Wasser
80 g Streuzucker
40 g Honig
1 Zimtstange
eine Prise 4-Gewürze-Mischung
1 Vanilleschote
eine Zitrone
Schale von einer Orange
Vanilleeis für 4 Personen

  1. Das Wasser in eine Pfanne oder einen Topf geben, den Zucker, den Honig und die Orangenschale hinzufügen. Die Vanilleschote halbieren, das Mark herauskratzen und mit der Schote in den Topf geben. Bringen Sie dies zum Kochen.
  2. Die Birnen schälen, den Stiel dranlassen und den Zitronensaft dazugeben.
  3. Sobald der Gewürzsirup kocht, die Birnen eintauchen und etwa 40 Minuten auf kleiner Flamme kochen, dabei ab und zu vorsichtig wenden.
  4. Die Birnen sind fertig, wenn sie ganz weich sind.
  5. Den Topf vom Herd nehmen und die Birnen auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
  6. Die Birnen auf Tellern anrichten, mit Sirup beträufeln und mit den Gewürzen dekorieren. Mit einer Kugel Vanilleeis servieren.
  7. Guten Appetit!

Wo kann man sie kaufen?

Die Birne ist an jedem Marktstand in der Provence zu finden.

Sens&Saveurs, 43 boulevard des Tilleuls, Manosque

Wenn Sie nicht weit von Manosque entfernt sind, sollten Sie sich die Zeit nehmen, das Restaurant von Sylvain Nowak zu besuchen. Der berühmte Chefkoch kocht mit Vorliebe die Sarteau-Birne, sowohl in herzhafter als auch in süßer Variante.

Ereignisse rund um die Birne

Jedes Jahr Anfang November findet in La Javie (Alpes-de-Haute-Provence) die Foire de la Poire Sarteau statt. Ein festlicher Moment, den man nicht verpassen sollte.

Aufgrund der Pandemie können auch weiterhin einige Veranstaltungen abgesagt werden. Erkundigen Sie sich während Ihres Aufenthalts bei der Touristeninformation.

Birnen